Seit über 50 Jahre Hilfe zum Leben und Glauben
Tagungen im Ehrenamt
Die Wurzeln
Der Arbeitskreis hat seine Wurzeln in der Oxford-Gruppenbewegung um Frank Buchman Anfang des 20. Jh.. Christen, von Gottes Geist inspiriert, wollten etwas bewegen. Sie trafen sich in kleinen Gruppen, um in der Stille auf Gottes Wort zu hören, Ideen zu entwickeln, was zu tun ist in Kirche und Gesellschaft und wie sie auch andere dafür begeistern und motivieren könnten sich zu engagieren. Daraus entstand von Oxford ausgehend, eine weltweite Bewegung. Sie war von Anfang an eine Laienbewegung, in der Theologen und Nicht-Theologen gleichberechtigt auf Augenhöhe zusammenarbeiteten. Sie erreichte auch Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft. Später hat sich die Bewegung in einen mehr gesellschaftlich orientierten und einen mehr geistlich orientierten Zweig auseinander entwickelt.
Vor dem Krieg
In Deutschland waren während der Nazizeit die internationalen Verbindungen der Gruppenbewegung schwierig. Als „Arbeitsgemeinschaft für Seelsorge“ konzentrierte sich die Arbeit stark auf die Pfarrer. Sie trafen sich zu geistlichem Austausch, Gebet, brüderlichem Gespräch (Seelsorge) und trugen die Impulse in ihre Gemeinden. Dabei setzten sie u.a. das Laienelement um. Die meisten von ihnen waren auch in der Bekennenden Kirche.
Nach dem Krieg
Nach dem Krieg blühte die Arbeit wieder auf. Es gab Tagungen für die Enttäuschten und die vielen, die nach der Nazizeit nach Orientierung suchten. Zahlreiche Impulse gingen von dieser Laienbewegung aus, sowohl in die Kirche als auch darüber hinaus in die Gesellschaft hinein. Dabei war vor allem die Verantwortlichkeit der Laien maßgebend. Das Ernst-Nehmen der geistlichen Kompetenz von Nicht-Theologen war damals nicht selbstverständlich.
In der ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig
In unserer Landeskirche wie auch in anderen Landeskirchen sind die Impulse der Gruppenbewegung vom Amt für Volksmission aufgegriffen geworden. Es hat unter H.-H. Ulrich zahlreiche verschiedene Veranstaltungsformate für unterschiedliche Zielgruppen gegeben.
Als im Amt andere Akzente gesetzt wurden, drohte dieser Arbeit das Aus.
Der volksmissionarische Arbeitskreis
In dieser Situation trafen sich 1960 auf Einladung von Erika Uhlig, einer Apothekerin aus Goslar, Gemeindeglieder, die sich mit dem Ende der Arbeit nicht abfinden wollten. Sie waren bereit, eines der Formate selbständig weiterzuführen: die Wochenendtagungen für Gemeindeglieder. Dafür baten sie ihre Pfarrer Adalbert Festerling und Theodor Lipsius um Unterstützung und Begleitung. Sie haben etliche Mitarbeitende zu Verkündigung und Seelsorge befähigt und begleitet. Das ist dann auch den Heimatgemeinden zugute gekommen. Diese Tagungen, die auf dem Hessenkopf stattfanden, wurden von Anfang an von einem Team gestaltet, nach Gepflogenheit der Gruppenbewegung „Mannschaft“ genannt. Die Mannschaft versteht sich als geistliche Gemeinschaft mit einem konkreten Auftrag. Die Pfarrer waren in die Mannschaft eingebunden.
Der Arbeitskreis Unterwegs mit Gott
Die Tagungen haben sich in der langen Zeit verändert, wie sich ja auch Kirche und Gesellschaft verändert haben. Es hat Höhen und Tiefen gegeben. Irgendwann nahmen Menschen Anstoß an dem Namen. Mit „Volksmissionarisch“ konnte sich die Mannschaft nicht mehr identifizieren. So hat sich der Kreis umbenannt: Arbeitskreis Unterwegs mit Gott. Das Anliegen ist das Gleiche geblieben: Menschen mit dem Wort Gottes in Verbindung zu bringen, sodass sie sich darin wiederfinden können und ihr Leben neu ordnen. Herzstück der Arbeit ist nach wie vor die Seelsorge. Dabei handelt es sich wie schon in den Anfängen eher um eine Art geistlicher Begleitung. Das Angebot wird gern in Anspruch genommen.
Was ist von den ersten Anfängen an geblieben?
- Wir sind als Mannschaft eine geistliche Gemeinschaft, die ihren Glauben teilt.
- Wir sehen unseren Auftrag in der Ausrichtung von Wochenend- Tagungen, die wir als Mannschaft gestalten.
- Uns leitet die Frage, was Menschen unserer Zeit aktuell bewegt und was wir ihnen als Christen dazu anbieten können.
- Wir bieten Seelsorge an mit den Schwerpunkten Gebet, Segen, Bibel, Beichte.
- Wir vertrauen auf die lebensverwandelnde Kraft biblischer Texte.
- Wir möchten, dass der Glaube sich auch auf den Alltag auswirkt.
Text: Claudia Lundbeck, Grafiken: Peter Heinemeyer